Gemäß DIN EN 1996-2, Abschnitt 2.3.4 sind in Verblendmauerwerk vertikale Dehnungsfugen anzuordnen.
Gemäß DIN EN 1996-2, Abschnitt 2.3.4 sind in Verblendmauerwerk vertikale Dehnungsfugen anzuordnen.
Stets wechselnde Witterungseinflüsse auf die Vormauerschale, die Position der einzelnen Gebäudeseiten zur Sonne und die materialspezifischen Verformungen der Vorsatzschale einerseits sowie die Tragstruktur andererseits bedingen unterschiedliche Bewegungen der sichtbaren Verblendfassade gegenüber den dahinter liegenden, massiven Wandbauteilen. Die daraus resultierenden Zwängungsspannungen müssen durch konstruktive Maßnahmen beschränkt werden, damit sie nicht zu Rissen in der Vormauerschale führen.
Aus diesem Grund sollen nach DIN EN 1996-2 in der Außenschale vertikale Dehnungsfugen angeordnet werden.
Die Abstände der Dehnungsfugen richten sich nach mehreren Parametern, die jeweils auf den Einzelfall abgestimmt werden müssen:
Die Außenwände eines Gebäudes sind, je nach ihrer Himmelsausrichtung, unterschiedlich starken Temperaturschwankungen durch Tag-Nacht-Wechsel, Sonneneinstrahlung sowie Regen und Wind ausgesetzt.
Daher ist es eine verbreitete Vorgehensweise, die Dehnungsfugen an der Gebäudeecken jeweils zugunsten der stärker beanspruchten Wand nach folgender Regel einzuplanen:
Abhängig vom Wandaufbau werden folgende Dehnungsfugenabstände empfohlen:
Dehnungsfugenabstand (m) bei:
Ziegel-Mauerwerk Kalksandstein-Mauerwerk
10,0 - 12,0 6,0 - 8,0
10,0 - 12,0 6,0 - 8,0
6,0 - 8,0 5,0 - 8,0
10,0 - 12,0
Entlang der Dehnungsfugen ist der Rand einer Verblendschale mit drei zusätzlichen Luftschichtankern je laufendem Meter zu verankern.
Die durch Dehnungsfugen getrennten Fassadenabschnitte sind in sich festgefügte Wandscheiben, die mit Drahtankern zwar an der tragenden Wand befestigt werden, deren freie Beweglichkeit in vertikaler Richtung aber sichergestellt werden muss. Dies ist vor allem bei Gebäuden mit mehreren Geschossen wichtig, da sich bei einer durchgehenden Verblendschale die unterschiedlichen Verformungen von Außen- und Innenschale in der Höhe addieren. Die Anschlüsse an Türen und Fenster sind darauf auszurichten.
Nach DIN sind die Dehnungsfugen "mit einem geeigneten Material dauerhaft und dicht zu schließen". Hierzu eignen sich Fugendichtungsmassen, Dichtungsbänder aus Polyurethan oder Kunststoffklemmprofile. Während horizontale Dehnungsfugen wegen des an der Fassade herablaufenden Wassers immer geschlossen sein müssen, hat man auch gute Erfahrungen mit offenen vertikalen Dehnungsfugen gemacht. Bei einer solchen Ausführung muss jedoch durch Folien oder andere geeignete Maßnahmen sichergestellt werden, dass die Wärmedämmplatten und die Hintermauer hinter der Dehnungsfuge trocken bleiben.
Da Wandscheiben aus Verblendmauerwerk eine gewisse Größe nicht überschreiten dürfen, werden sie also in gewissen Abständen durch Dehnungsfugen begrenzt. Diese können sehr unterschiedlich bezüglich ihrer Lage, Ausführung und Konstruktion sein. Es ist möglich, durch eine geschickte Planung die Dehnungsfugen so in den Entwurf zu integrieren, dass sie als solche nicht mehr erkennbar sind. Bei allen materialgerechten, ansprechenden Lösungen ist es erforderlich, die Dehnungsfugen zeitgleich mit dem Mauerwerksverband und den Anschlussdetails zu planen.
Neben der bisher üblichen Eckausbildung, bei der die eine Verblendschale im rechten Winkel zur halbsteinigen anderen Scheibe errichtet wird, kann trotz der unterschiedlichen klimatischen Beanspruchung die Dehnungsfuge bis zu 36,5 cm aus der Gebäudeecke heraus geplant werden.
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