Weniger Kosten, weniger Wartung
Schrägdächer punkten nicht nur mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch mit einer Reihe zähl- und spürbarer Vorteile gegenüber einem Flachdach. Wie eine Studie der TU Wien in Österreich zeigt, sind die Kosten für ein Steildach als Bauteil (Dacheindeckung und Unterkonstruktion) niedriger als für ein Flachdach – sowohl in Bezug auf die Anfangsinvestition (Produktion) als auch über den Lebenszyklus (50 Jahre) hinweg betrachtet.
Die höheren Gesamtkosten eines Flachdaches ergeben sich aus mehreren Faktoren: Zum einen ist die Anschaffung etwas teurer, da eine Stahlbetondecke, ein Aufbau samt Gefälldämmung und Folien für eine qualitativ hochwertige Konstruktion notwendig sind. Zum anderen müssen Flachdächer circa alle 15 Jahre kostenintensiv erneuert und regelmäßig instandgehalten werden. Auch beim Blick auf die Gesamtkosten liegt ein Haus mit Steildach vorne: Durch das größere Platzangebot eines ausgebauten Steildaches beträgt die Ersparnis gegenüber dem Flachdach innerhalb eines Lebenszyklus mehr als 400 Euro pro Quadratmeter.
Mehr Flexibilität, mehr Raum
Ein weiterer Vorteil des Steildaches ist seine Anpassungsfähigkeit. Im Lebenszyklus eines Einfamilienhauses ändert sich das Nutzungsverhalten und der damit verbundene Wohnraumbedarf mehrfach. Die Wahl eines Steildaches räumt Besitzern und Bewohnern höchste Raumflexibilität bei größter Kosteneffizienz ein. Denn durch einen Ausbau des Dachgeschosses kann die Bruttogeschossfläche enorm vergrößert werden, während das Platzangebot bei der Entscheidung für ein Flachdach endgültig ist. Hier kann höchstens durch aufwändige Anbauten zusätzlicher Raum geschaffen werden.
Beim Vergleich eines Einfamilienhauses mit einer Grundfläche von 200 Quadratmeter auf den Lebenszyklus gesehen, lässt sich mit einem ausgebauten Steildach eine Einsparung von bis zu 83.300 Euro und 20 Tonnen CO2 gegenüber einem Flachdach erzielen. Laut der Studie ist ein Haus mit Steildach außerdem 12,5% kompakter als ein Haus mit Flachdach bei gleicher Wohnfläche. Dadurch wird das Gebäude thermisch effektiver, da es die Wandoberflächen im Kontakt mit der Außenwelt reduziert.