Poroton blocks together

Die Ziegel Auswahl ist entscheidend

Im Interview: Jochen Stöhr, Fachberater für Architekten, Statiker, Planer und Bauunternehmer bei Wienerberger.

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Wienerberger Fachberater Jochen Stöhr

Bauen mit Ziegeln ist wirtschaftlich und liegt deshalb bei Bauherren im Trend. Bei der Planung der Projekte ist es wichtig, immer auf dem neuesten Wissensstand zu sein.

Herr Stöhr, Sie sind Fachberater für Architekten, Statiker, Planer und Bauunternehmer bei Wienerberger. Den monolithischen Geschosswohnungsbau mit Ziegeln bevorzugen immer mehr vor allem öffentliche Wohnungsbaugesellschaften bei ihren Bauvorhaben. Warum?

Die Bauherrschaft der öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften behält die Gebäude überwiegend im eigenen Bestand. Viele von ihnen sind aktuell in der Situation, dass sie einige ihrer Objekte in 2-schaliger Bauweise mit Putzfassade nach 15 bis 30 Jahren sanieren müssen. Diesen Aufwand möchten sie bei Neubauten zukünftig vermeiden und suchen nach nachhaltigen Lösungen mit geringen Instandhaltungskosten.

Obwohl Ziegel viele bautechnische Vorteile bieten, gibt es gerade im mehrgeschossigen Wohnungsbau immer noch Vorbehalte gegenüber diesem traditionellen Baustoff. Was ist Ihrer Meinung nach der Grund dafür?

Bei meinen Beratungsgesprächen mache ich immer wieder die Erfahrung, dass viele Statiker, die noch nie monolithische Geschosswohnungsbauten berechnet haben, hier erst einmal vor einer neuen Aufgabe stehen und Vorbehalte haben. Auch die Architekten müssen sich in der großen Produktvielfalt von Ziegeln zurechtfinden. Und wissen, wo ungefüllte und wo gefüllte Ausführungen zum Einsatz kommen.

Welche Ziegel sind denn die richtigen, um für das jeweilige Bauvorhaben die statischen Anforderungen zu erfüllen?

Ein mit hydrophobierter Mineralwolle gefüllter Poroton-S10-MW etwa hat eine charakteristische Mauerwerksdruckfestigkeit von fk 5,2 MN/m². Dieser herausragende Wert erlaubt die Realisierung von Gebäuden mit bis zu 9 Geschossen. Ein ungefüllter Poroton-T9 hingegen ist für kleinere Bauvorhaben wie Einfamilien- oder Reihenhäuser geeignet. Bei diesem Ziegel liegt die charakteristische Mauerwerksdruckfestigkeit bei 1,8 MN/m². Prinzipiell sind S-Ziegel mit Perlite oder Mineralwolle gefüllt und speziell für den Geschosswohnungsbau entwickelt worden. Die T-Ziegel, gefüllt oder ungefüllt, sind hingegen für das Einfamilien- oder Reihenhaus geeignet.

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Wohn- und Bürogebäude Schinkelplatz / Poroton S10-36,5-MW
© Steidle Architekten

Im Geschosswohnungsbau spielt ja auch der Schallschutz eine entscheidende Rolle.

Ja, das stimmt. Gefüllte Poroton-S-Ziegel mit Perlite oder Mineralwolle sind mit ihrer hohen Rohdichte und Massivität die allerbeste Basis, um die hier zu beachtenden erhöhten Schallschutzanforderungen im Geschoßwohnungsbau sicher zu erfüllen. In der Außenwand punkten die hochwärmedämmenden gefüllten S-Ziegel zudem gegenüber ungefüllten Ziegeln mit einem bewerteten Direktschalldämmmaß von bis zu fast 52 dB! Außerdem können die S-Ziegel für eine Brandwand geplant werden.

Das gibt Architekten und Statikern die Sicherheit in der Planung, die sie zurecht auch haben möchten.

Aber damit geben wir uns nicht zufrieden, sondern verbessern unser Produktportfolio ständig weiter. In diesem Jahr haben wir den neuen Poroton-Schalungsziegel SZ-T auf den Markt gebracht, der nach geschosshoher Aufmauerung der Wand mit Beton verfüllt wird. In der 24er-Wandstärke können wir so das sehr hoch bewertete Direktschalldämmmaß von 62,8 dB für die einschalige Wohnungstrennwand im Mehrfamilienhaus erreichen.

Also: Ziegel ist nicht gleich Ziegel. Ein Faktor ist ja auch die Dicke des Außenstegs, die je nach Hersteller sehr unterschiedlich ist.

Für uns bei Wienerberger ist der Außensteg ein wichtiges Qualitätsmerkmal, auf das bei der Auswahl des Ziegels mit geachtet werden sollte. Mit Mineralwolle gefüllte S-Ziegel wie der Poroton-S10-MW für den Geschosswohnungsbau hat einen 2,1 cm massiven dicken Außensteg. Andere Wienerberger Mineralwolle gefüllte Ziegel haben eine Außenstegdicke von mindestens 1,5 cm. Denn dann dehnt sich der Ziegel bei Wärme nicht aus und zieht sich bei Kälte nicht zusammen. S-Ziegel mit einer Außenstegdicke ab 1,5 cm bieten deshalb eine noch höhere Putzrisssicherheit. Zu diesem Thema ist übrigens im IRB-Verlag ein Fachartikel von Dr. Ing. Peter Schubert erschienen.

Zusätzlich gilt, je dicker der Außensteg ist, desto größer ist auch die Wärmespeicherfähigkeit im Hinblick auf den Außenputz. Das bietet eine zusätzliche Sicherheit vor Kondensatbildung. Und auch die Befestigungsmöglichkeiten an der Fassade im Geschoßwohnungsbau werden deutlich erweitert.

Besonders für Statiker ist in diesem Zusammenhang wichtig zu wissen, dass wir für die Laibungen spezielle Laibungsziegel im Produktportfolio haben, mit denen eine sichere Fenster- und Türbefestigung gewährleistet ist. Diese Laibungsziegel haben wir sowohl für gefüllte als auch für ungefüllte Ziegel wie T8, T9 und T10. Diese deutlichen Verbesserungen haben wir durch Auszugswerte mit der Dübel-Industrie nachgewiesen. Die Dokumente können bei uns angefordert werden.

Bei der Ausführung der Gebäudewände sind je nach dem architektonischen Entwurf unterschiedlichste Detail-ausführungen fachlich korrekt umzusetzen.

Das ist richtig. Aufgrund meiner Erfahrung und der Kenntnis des Zubehörportfolios von Wienerberger ist es bislang eigentlich immer gelungen, im Beratungsgespräch mit Architekten und Statikern die jeweils geeignete optische und technische Lösung zu finden. Denn Wienerberger verfügt über ein sehr umfangreiches Programm an Systemergänzungen aus Ziegeln, mit dem Details wie Sturzübermauerungen, Decken- und Fensteranschlüsse oder Ziegelverblendungen von aussteifenden Betonwänden oder Stahlbetonstützen ausgeführt werden können.

Vielen Dank, Herr Stöhr, für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer spannenden Arbeit!

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