
Der Anteil der weltweiten CO₂-Emissionen belief sich im Jahre 2021 im Gebäudesektor auf circa 47 bis 53 Prozent (Quelle: Statista 2021, UNEP 2021). Hierin enthalten sind auch die prozessbedingten Freisetzungen von Treibhausgasen und Emissionen, die durch die Herstellung von Baumaterial und Abriss entstehen.
Anfang November präsentierte die Bundesstiftung Baukultur den aktuellen Baukulturbericht 2022/2023, in dem gefordert wird, den Umbau ‒ und somit den Erhalt und die ergänzende Nutzung ‒ von Gebäuden zum neuen Leitbild zu machen. „Vielfältig nutzbare Orte, eine belastbare Infrastruktur und attraktive, klimagerechte Lebensräume müssen vorrangige Ziele kommender Planungen sein. In unseren Städten, Orten und Landschaften müssen bestehende Qualitäten erkannt und als Ausgangspunkt und Inspiration zur Weiterentwicklung nutzbar gemacht werden. Innenstädte für Nutzungsvielfalt und Flexibilität umplanen!“ so heißt es in dem Bericht.
Der Bericht schlägt vor, intensiver das Instrument der Aufstockung von Gebäuden zu nutzen. Der innerstädtische Wohnraum birgt hier noch viel Potenzial. So sind Aufstockungen auf bereits bestehenden Wohneinheiten, aber auch auf Gebäuden des Einzelhandels und auf Parkhäusern denkbar.
Der Paradigmenwechsel „Umbau von Bauwerken anstatt Neubau“ muss schnellstens stattfinden. Es braucht eine neue Kultur des Umbauens und frische Ideen und innovative Ansätze, insbesondere bei der Verwendung nachhaltiger Baustoffe.