Hochwertiges Wohnen und erhöhter Schallschutz durch Systemlösungen mit dem Poroton-S10-P für den mehrgeschossigen Wohnbau.
Hochwertiges Wohnen und erhöhter Schallschutz durch Systemlösungen mit dem Poroton-S10-P für den mehrgeschossigen Wohnbau.
Bei optimaler Planung, Detailausbildung und entsprechender Bauausführung kann der vereinbarte erhöhte Schallschutz sicher realisiert werden. Grundsätzlich müssen die Direktschalldämmung der trennenden und der flankierenden Wände, aber auch das Stoßstellendämm-Maß Kij für die Knotenpunkte der Bauteilverbindungen ausreichend hoch sein. Im Massivbau gilt, je höher die flächenbezogene Masse des Trennbauteils und je tiefer dessen Verbindung mit den massiven Flankenbauteilen, desto höher ist die Dämmwirkung der Stoßstelle. Nicht tragende Bauteile müssen akustisch entkoppelt angeschlossen werden, denn nur fachkundig ausgeführte Stoßstellen verhindern die Schallübertragung auf flankierende Bauteile. Die Außenwände bestehen aus Poroton-Ziegeln in der Stärke 42,5 Zentimeter mit einem bewerteten Schalldämm-Maß (Rw,Bau,ref) von 49,1 Dezibel.
Wichtige Grundlage des Schallschutzkonzeptes sind die aufeinander abgestimmten Poroton-Wandlösungen. Vor allem bei den Bauteilanschlüssen Wandanbindung und Deckenauflager bewähren sich die bauphysikalisch abgestimmten Ergänzungsprodukte und deren sichere Verarbeitung. Am Wand-Decken-Knoten wurde die 22 Zentimeter dicke Stahlbetondecke stirnseitig mit einer speziellen Ziegel-Deckenrandschale mit Randdämmung abgemauert. Die Ziegelschale ist schlanker als ein Abmauerungsziegel, dadurch kann die Decke tiefer eingebunden werden, was das Flankenschalldämm-Maß verbessert. Außerdem minimieren Deckenrandschalen Wärmebrücken und bieten einen einheitlichen Putzgrund.
Das Konzept basiert nicht nur auf dem signifikanten Schalldämmpotenzial der Poroton-Ziegel, sondern auch auf schallschutztechnisch günstigen Grundrissen. Jeder Raum ist mindestens zwölf Quadratmeter groß. Die Größe der schallübertragenden Flankenflächen wurde auf das Optimum ausgelegt. Zum planerischen Schallkonzept gehören ferner schalltechnisch günstige, geschosshohe Fenster.
Bei der Schallmessung nach Fertigstellung weisen die Geschossdecken – aus 22 Zentimeter Stahlbeton, 60 Millimeter dickem schwimmenden Zementestrich und 35 Millimeter starken EPS-Trittschalldämmplatten realisiert – ein Schalldämm-Maß von 61 Dezibel auf. Die festgehaltenen Ergebnisse zeigen, dass Luft- und Trittschalldämmung die Auflagen für den vereinbarten erhöhten Schallschutz nach DIN 4109 Beiblatt 2 und sogar Schallschutzstufe 3 nach VDI 4100:2007-08 erfüllen. Der rechnerische Nachweis wurde nach DIN 4109 geführt. Die zusätzliche Berechnung nach der neuen DIN EN 12354-1 Bauakustik - Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften - Teil 1: Luftschalldämmung zwischen Räumen bestätigt die Prognose. Diese Norm erfasst nicht nur die Schallübertragung über die Wand selbst, sondern auch über flankierende Bauteile und deren Anschlüsse. Die Berechnung bietet verlässliche Prognosen, die für guten Schallschutz erforderlich sind und Planungs- sowie Ausführungssicherheit erhöhen. Die gemessenen Werte stimmen mit den Berechnungen überein.
Die Wohnungstrennwände zum Treppenhaus wurden mit 24 Zentimeter starken Poroton-Schallschutzfüllziegeln PFZ-T ausgebildet, die ein Direktschalldämm-Maß Rw,R von 60,8 Dezibel aufweisen. Bei der Messung der horizontalen Schallübertragung wurden die Mindestwerte nach DIN 4109, 53 Dezibel, erreicht. Diese Qualitätskontrolle offenbarte die Fehlerquelle: Die Nebenwegs-übertragung des Schalls ließ sich auf den nicht entkoppelten Estrich im Bereich der Wohnungstür zurückführen. Gerade beim Bodenaufbau müssen Schallbrücken vermieden werden, zum Beispiel durch die Verlegung von Rohrleitungen in einer gesonderten Schicht. Da der Boden im Baufortschritt stark beansprucht wird, besteht das Risiko, die Dämmung zu beschädigen. Wichtig ist auch, dass die Randdämmstreifen auf der Rohdecke erst nach Fertigstellung des Bodenbelags abgeschnitten werden. Das verdeutlicht, wie wichtig die sichere Ausführung aller Arbeiten ist, um den vereinbarten erhöhten Schallschutz zu erreichen.
Die neue Software von Poroton zur Berechnung der Luftschalldämmung zwischen Räumen ermöglicht bereits jetzt den einfachen und sicheren Nachweis des Schallschutzes auf Basis der avisierten Neuauflage der DIN 4109 und DIN EN 12354-1. Um zu zeigen, dass die Poroton-Wandlösungen tatsächlich den vereinbarten erhöhten Schallschutz gewährleisten, beauftragte Wienerberger Messungen der Luftschalldämmung von Geschossdecken, Wohnungstrenn- und Treppenhauswänden nach DIN EN ISO 140-4 sowie Messungen der Trittschalldämmung der Geschossdecken nach DIN EN ISO 140-7.
Nachgewiesen wurde, dass der vereinbarte erhöhte Schallschutz mit Ziegeln erreicht wird und die Software sichere Prognosen liefert. Das Ergebnis spricht für sich: Insgesamt bewertete das Ingenieurbüro Kurz u. Fischer GmbH Beratende Ingenieure aus Winnenden die Luftschalldämmung nach DIN 4109, Beiblatt 2 und VDI-Richtlinie 4100:2007-08 im Vergleich mit Messungen in anderen Gebäuden als außerordentlich gut. Auch die Trittschalldämmung der Wohnungstrenndecken liegt deutlich über dem aktuellen technischen Stand des Schallschutzes.
Verdeutlicht wurde, dass die Werte für Tritt- und Luftschalldämmung gegenüber vergleichbaren Ziegeln an der Spitze liegen und sie die Vorgaben von Schallschutzstufe 2 nach VDI-Richtlinie weit übertreffen. Poroton-Ziegel eignen sich nicht nur aufgrund der hohen Masse und Rohdichteklasse von 0,75, sondern auch durch die sichere und wirtschaftliche Verarbeitung hervorragend für die Realisierung des vereinbarten erhöhten Schallschutzes. Die abgestimmten Ergänzungsprodukte unterstützen diesen Ansatz. Der Bauherr war von Qualität und Umsetzung so überzeugt, dass ein Nachfolgeprojekt im gleichen Viertel realisiert wurde.