Der Traum vom Haus.
Die Grundidee der zirkulären Bauweise beruht auf dem Prinzip der Wiederverwendung, des Recyclings und der Langlebigkeit von Baumaterialien. Doch nicht nur in der Bauweise muss zirkulär gedacht werden. Ein Haus muss je nach Lebenssituation mit seinen Bewohner:innen wachsen, sich verändern und anpassen können. Dabei natürlich nicht zu teuer sein, nah an einer Stadt liegen und im besten Fall angemessen groß sein. Und das alles dann auch noch mitten in Berlin? Ein Ding der Unmöglichkeit.
Also blieb hier nur eine Lösung: Ab auf’s Land. Von Berlin nach Brandenburg.
Schnell wurde klar, dass es bei dem gesetzten Budgetrahmen der Berliner Bauherrenfamilie jedoch neuer Planungsansätze für den "Traum vom Haus" bedurfte. Eine erste Überschlagsrechnung mit den Kennwerten des BKI (Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern) übersetzte die finanziellen Mittel in nur etwa 70 m² aus Beton gegossenen Wohnraum - und damit eine Platzeinbuße gegenüber der Berliner Wohnsituation. So entwickelte Studio c/o now die Idee, eine Fertighalle aufzustellen , wie sie auch in der Region Osthavelniederung von Landwirtschaften oder Pferdehöfen genutzt werden - und besann sich auf das Haus-im-Haus-Prinzip der umgenutzten Gewächshäuser französischer Architektur-Ikonen.
Mit dem Konzept einer Halle und einem beheizbaren "Kernhaus", das sich im Inneren witterungsgeschützt und dem Budget entsprechend über die Zeit Baustein für Baustein erweitern lässt, war die passende Lösung gefunden.
Der Projekttitel "Where the Wild Morels Grow" nimmt dabei nicht nur Bezug zur umgebenden Natur. Er verweist auch auf das Wachstum des Baus, der sich wie wilde Morcheln ohne Ordnungsprinzip und Einflussnahme der Architekt:innen weiterentwickeln kann.