Ein mutiger und gut durchdachter Schritt
Inmitten von traditioneller Analogie wagten die Freiburger Architekten Harter und Kanzler einen Schritt in eine andere Richtung, ohne sich jedoch völlig vom architektonischen Stil des Schwarzwaldes abzuwenden. Das Gewerbeobjekt ist klar gegliedert; die bodentiefen Fenster und die beigefarbene Fassade unterstreichen das moderne Verständnis der Bauherren. Auch die Verbundenheit des mittelständischen Unternehmens mit dem Landkreis findet sich im Bau wieder. Die Verwaltungsgebäude sind durch ein Flachdach mit den Außenanlagen verbunden, womit eine torähnliche Einfahrt geschaffen wird, welche eine für die Region typische Hofsituation nachbildet. Dementsprechend erscheint der Komplex keineswegs fehl am Platz. Eine Verbindung zwischen dem gestalterischen Konzept und der Funktion des Gebäudes ist ebenfalls deutlich zu erkennen. Die Firma Hansmann ist spezialisiert auf Sichtbetonbau, welcher auch für den eigenen Bauhof verwendet wurde. Für die Freiburger Architekten war dies ein bedeutender Aspekt, haben sie sich doch auf die Fahne geschrieben, dass bei Gebäuden eine Identifikation mit dem Tätigkeitsfeld der Bauherren wichtiger ist als eine reine Kosten-Nutzen-Analyse.
Natur im Blick
Für die Fassade wurde der tabac-beige Handstrichziegel „Tallinn“ der Marke Terca von Wienerberger verwendet. Dieser ist ein reines Naturprodukt aus Ton und Lehm und passt farblich gut in die umliegende Umgebung. Es wurde die Farbe der typischen Holzschindeln aufgegriffen. Die Architekten Harter und Kanzler haben sich gemeinsam mit den Bauherren Hansmann für eine langlebige, wartungsfreie und hochwertige Klinkerfassade entschieden. Die seit Generationen bewährte zweischalige Wandkonstruktion garantiert eine optimale Dämmung: Die Wärme des Tages wird in der Außenwand gespeichert und im Laufe der Nacht langsam wieder abgegeben. Durch diese integrierte „Klimaanlage“ heizt sich der Bauhof im Sommer nicht auf, während im Winter die Wärme aufgrund des hohen Dämmniveaus im Gebäude verbleibt. Die tragende Hinterschale kommt nicht mit Feuchtigkeit in Berührung und ist optimal vor Kälteeinwirkungen geschützt. Für einen sehr guten Schallschutz sorgt die Trennung der beiden Schalen, wodurch der Schall überzeugend abgefangen wird. Eine moderne Photovoltaikanlage findet sich auf dem Dach – ein weiterer wichtiger Schritt für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Arbeiten.
Fazit
Die Architekten Harter und Kanzler sind zusammen mit der Hansmann GmbH einen mutigen, aber wichtigen Schritt in Sachen Gewerbebau auf dem Land gegangen. Vor allem funktional und praktisch muss ein Bauhof sein, und dem ist so. Weiterhin spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle, welche sich in Architektur und der Wahl der Materialien widerspiegelt. Alles in Allem ist die Konstruktion dieses einfachen Gebäudes eine beispielhafte und eine architektonische Bereicherung der Bauwirtschaft.