Entrance area of the town hall, an entrance area and stairs to the door, bench and lantern, Dresden, anthrazitbraun nuanciert, glatt

Altstädtisches Rathaus in Brandenburg

Dunkle Klinkerfassaden wirken modern, klar und souverän. Dass sie sich auch harmonisch in ein historisches Gebäudeensemble einpassen, davon überzeugt der Ergänzungsneubau am Verwaltungsstandort Altstädtischer Markt in Brandenburg an der Havel. Für die ausdrucksstarke Ziegelfassade wurde ein glatter, anthrazitbraun nuancierter Klinker verwendet.

Brandenburg an der Havel ist mit ihrer über 1000-jährigen Geschichte eine der ältesten Städte im gleichnamigen Bundesland. Mit ihrem mittelalterlichen Grundriss und den zahlreichen vorindustriellen Bürgerhäusern präsentiert sich die Brandenburger Innenstadt als Stadtdenkmal von europäischem Rang. Mit rund 400 Baudenkmälern besitzt sie die höchste Denkmaldichte der Städte im Land Brandenburg. Bereits seit 1990 erfolgt die Instandhaltung und denkmalgerechte Sanierung der historischen Bausubstanz. Zu einem der Schwerpunkte bei der Stadterneuerung gehörte zweifellos der „Verwaltungsstandort Altstädtischer Markt“.

Das vollständig erhaltene Gebäudeensemble am Altstädtischen Markt/Schusterstraße befindet sich im Zentrum der Altstadt und gilt als ein herausragendes Zeugnis spätgotischer Backsteinkunst aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Es besteht aus dem Rathaus mit dem Roland, den Ordonanzhäusern, dem Syndikatshaus und dem Inspektorenhaus. Eine außergewöhnlich hohe kulturgeschichtliche Bedeutung besitzt das sogenannte Ordonanzhaus I (Schusterstraße 6); ein gotischer Bau, der um 1300/1310 zur Blütezeit der damaligen Hansestadt Brandenburg errichtet wurde. Das sehr große mittelalterliche Gebäude ist das älteste und besterhaltene Profangebäude nicht nur der Stadt Brandenburg, sondern auch der Länder Berlin und Brandenburg. Das sogenannte Ordonanzhaus II (Schusterstraße 7) wurde 1884 als Erweiterungsbau errichtet. Das Backsteingebäude im strengen architektonischen Stil steht ganz in der Tradition der Schinkelschen Bauakademie. Nebenan (Schusterstraße 8) entstand als Neubau ein dreigeschossiger konventioneller Mauerwerksbau in zeitgemäßer Architektursprache. Das darunter befindliche mittelalterliche Kellergewölbe wurde im Bestand saniert.

 

Naturprodukte verwendet

Im Hofbereich (Schusterstraße 8) wurde anstelle alter Garagenanlagen ein zweigeschossiger Seitenflügel mit begrüntem Flachdach neu errichtet. Damit konnte an diesem geschichtsträchtigen Ort ein städtebaulicher Missstand beseitigt und die notwendige räumliche Erweiterung für die Stadtverwaltung geschaffen werden. Der Seitenflügel bildet zur West- und Südseite den Abschluss zu den Nachbargebäuden und öffnet sich zum Hof hin mit einer Klinkerfassade. Trotz seiner modernen Formensprache und Eigenständigkeit zollt der Erweiterungsbau seinen historischen Nachbargebäuden angemessenen Respekt. Der zweigeschossige Baukörper nimmt sich in seiner Dimension gegenüber den Altbauten zurück, stellt sich aber mit seinem von Klinkermauerwerk, Glas und Holz geprägten äußeren Erscheinungsbild selbstbewusst dar. Gemeinsam formulieren Alt- und Neubauten einen großzügig proportionierten Hof. In der Abfolge von mittelalterlichen Backsteinfassaden aus dem 14. Jahrhundert über das Schinkelgebäude aus dem 19. Jahrhundert wirkt der Neubau mit seiner Klinkerfassade in dunklen Farbtönen wie eine logische Ergänzung des historischen Gebäudeensembles, an dem Stadtgeschichte begreifbar und klar ablesbar wird.

Als Material für die Fassade wählte der Brandenburger Architekt Uli Krieg gemeinsam mit der Stadt Brandenburg den Klinker „Dresden“ aus dem Vormauer-Sortiment der Wienerberger GmbH. Mit seiner besonderen Ausstrahlung aufgrund des differenzierten Farbspiels und der edlen Oberflächenstruktur eignet sich dieser Klinker besonders für größere Wohnanlagen, Bürogebäude und Industriearchitektur. Die glatte, anthrazitbraun nuancierte Sortierung ist, wie alle Wienerberger Vormauerziegel, ein reines Naturprodukt, robust und absolut frostbeständig. Aufgrund des aufwändigen Produktionsverfahrens sind Klinker die qualitativ hochwertigste Variante an Vormauerziegeln. Bei den besonders hohen Brenntemperaturen von über 1.100 Grad Celsius beginnen die Naturmaterialien außenseitig zu „sintern“ (d.h. zu schmelzen), wodurch eine glasähnliche Oberfläche entsteht. Das führt zu einer sehr geringen Wasseraufnahmefähigkeit der Fassadenziegel und gibt ihnen besonders hohe Widerstandskraft. Das Endprodukt ist wartungsfrei und dauerhaft schön, ein Vorteil, dem Architekten und Bauherren großen Wert beimessen – heute ebenso wie schon vor Jahrhunderten.

Zahlen und Fakten

  • Architekt: Uli Krieg Dipl.-Ing. Architekten, Brandenburg; Köber – Plan GmbH Architekten und Ingenieure, Brandenburg
  • Bauherr / Bauträger: Stadt Brandenburg an der Havel
  • Verarbeiter: Ingenieurbüro für Tragwerksplanung Dipl.-Ing. Helmar Krebs, Brandenburg
  • Art der Baumaßnahme: Neubau
  • Format: NF
  • Lage: Schusterstraße, 14770 Brandenburg an der Havel

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