Constructice Disobedience in Brunswick

Konstruktiver Ungehorsam erobert Braunschweig

Volle Ränge im Staatstheater zum Auftakt von Constructive Disobedience

Constructice Disobedience in Brunswick
Constructive Disobedience in Braunschweig

Die Stimmung war neugierig und gespannt, als sich die Ränge des Staatstheaters langsam mit Leben füllten. Die InitiatorInnen des Events rund um Katharina Benjamin, Prof. Helga Blocksdorf und Prof. Dr. Matthias Ballestrem, namhafte ArchitektInnen und StudentInnen trafen beim Auftakt der internationalen Konferenz „Constructive Disobedience“ aufeinander. 20-minütige Impulsvorträge zu ungeplant langwierigen Planungsprozessen, umgedrehten Entwurfsprinzipien oder dem Experimentieren mit mikrobieller Zellulose bildeten einen gelungenen Auftakt zur zweitägigen Veranstaltung im Staatstheater Braunschweig. Wir von Wienerberger sind Partner der Veranstaltung und waren ebenfalls vor Ort, um hautnah mitzuerleben, mit welchen Themen sich die ArchitektInnen heute auseinandersetzen und welche die von morgen sind. 

ZPF Ingenieure bringen den Schweizer Flair nach Braunschweig

Warum drehen wir die Herangehensweise nicht einfach um und entwickeln eine Konstruktion, die wirklich nachhaltig ist, schon vor dem Entwurf? Mit dieser provokanten Frage startete Nico Ros von ZPF Ingenieure in seinen Vortrag. Für ihn spiele die Materialwahl zwar eine große Rolle aber auch, wie man diese konstruiere. So haben sie sich beim Projekt „HORTUS“ gemeinsam mit Herzog & de Meuron und SENN die Frage gestellt: Was passiert eigentlich, wenn wir nicht das Tragwerk auf Grundlage des Architekturentwurfs, sondern die Architektur basierend auf dem optimalen Tragwerk entwickeln? Wenn also das Gebäude in einem inversen Prozess vom Material über die Konstruktion zur Architektur entsteht? Herausgekommen ist in abgekürzter Form ein Vergleich der unterschiedlichen Standard-Decken- und Tragsysteme sowie Stützenraster nach Gesichtspunkten wie ökologischer, ökonomischer Nachhaltigkeit und Nutzungstauglichkeit. Und der Vergleich zeigt, dass nicht nur das Material, sondern vor allem die Konstruktion über die Nachhaltigkeit entscheidet.

Eine Schindel aus mikrobieller Zellulose?

Und was diese eigentlich mit Kombucha-Tee zu tun hat? Kombucha-Kulturen werden beim Trocknen zu einem lederähnlichen Textil, das als mikrobielle Zellulose bekannt ist. Im getrockneten Zustand kann diese in beliebige Form gebracht werden. Grund genug für Ruth Morrow von der Newcastle University, das Material gemeinsam mit einem multidisziplinären Forschungszentrum mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Herausgekommen ist die mikrobielle Zelluloseschindel, die biologisch abbaubar und biokompatibel ist und an jedem Ort ohne Auswirkungen auf bestehende Lebensmittel- und Materialströme erzeugt werden kann. Klingt weit hergeholt? Ist es vermutlich auch. Aber es zeigt in überspitzter Form die Herausforderungen, ungelösten Probleme und kulturellen Veränderungen auf, die für diese Formen der Materialentwicklung erforderlich sind.

Weckruf für mehr Ungehorsam

Ob es nun die Experimente sind, die uns in der aktuellen Herausforderung des Klimawandels nach vorne bringen oder ob es vielmehr darum geht, einen verträglichen Standard zu bauen, ist eine durchaus legitime Frage. Aber Architektur bedeutet immer auch Diskurs und die Auseinandersetzung damit, wie wir aus den Konventionen ausbrechen und trotzdem zukunftsbewusst bauen können, ohne zu vereinheitlichen. Die Konferenz gibt zwar nur einen Anstoß, regt aber auf vielerlei Ebenen zum Nachdenken und Informieren an.

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