Die Fassadengestaltung mit Klinker hat besonders in Nord- und Ostdeutschland Tradition. Das liegt vor allem an dem hohen Witterungsschutz gegen Kälte und Feuchtigkeit, der in diesen Regionen gefordert ist. Wilfried Dettmer, Projektentwickler und -berater für Fassadenlösungen bei Wienerberger, beobachtet seit Jahren aber auch eine steigende Nachfrage nach Klinkerfassaden in Süddeutschland. „Einer der Gründe dafür ist, dass auch dort die Wetterextreme durch den Klimawandel zunehmen. Mit der Folge, dass Gebäudefassaden starken Witterungseinflüssen dauerhaft standhalten müssen“, berichtet der Experte von seiner Erfahrung.
Mehr Klimaschutz und weniger Heizkosten
Auch durch das zunehmende Umweltbewusstsein unter Planern und Bauherren steigt die Bedeutung der Fassadenverblendung mit Klinker im Süden Deutschlands. „Mit einer einschaligen Systembauweise aus klimaneutralen Poroton-Ziegeln und Terca-Riemchen lässt sich eine sehr hohe Energieeffizienz bis hin zum Passivhaus-Niveau erzielen“, erklärt Wilfried Dettmer. Der deutlich reduzierte CO2-Ausstoß der Gebäude trägt so zum Klimaschutz bei. Zudem wird der Geldbeutel der Bewohner durch die geringeren Heizkosten geschont.
Hohe Lebensdauer von 80 Jahren
Außerdem erkennen die süddeutschen Investoren, Wohnungsbau-Gesellschaften, Architekten und Planer sowie Bauherren von Einfamilienhäusern zunehmend die wirtschaftlichen Vorteile zweischaliger Wandsysteme aus Ziegelmauerwerk, Dämmung und einer Klinkerfassade. Denn mit einer einmaligen Investition wird eine massive und extrem langlebige Gebäudehülle geschaffen. Eine Klinkerverblendung hat zudem nur geringen Folgekosten. Selbst die bei einem WDVS bekannte Algenbildung auf dem Putz hat bei Klinkern keine Chance.
Auch öffentliche Auftraggeber sind überzeugt
Öffentliche Auftraggeber haben inzwischen diese Erkenntnis ebenfalls gewonnen und setzen zunehmend auf die langfristig ökonomische zweischalige Fassade mit Klinker: „Ich habe in letzter Zeit die Realisierung vieler Polizei-, Feuerwehr- und Schulgebäude betreut“, berichtet Wilfried Dettmer über seine Arbeit. „In nächster Zeit stehen außerdem einige Kitas an.“
Vom Landhaus bis zum Designobjekt
Fertighaushersteller kommen an diesem Trend ebenfalls nicht mehr vorbei und bieten ihren Kunden Modelle mit Klinkerfassaden in den unterschiedlichsten Stilrichtungen an. „Unsere Produktpalette kennt nahezu keine Grenzen“, sagt Wienerberger-Berater Dettmer. Diese reicht von modern über klassisch und historisch bis zu mediterran. Auch zwei Designkollektionen hat Wienerberger inzwischen im Programm. „Vor allem Architekten orientieren sich an diesen hochwertigen Kollektionen, um ihren Projekten ein unverwechselbares Gesicht zu geben“, weiß Wilfried Dettmer.