Sanieren von Bestand oder Neubau durch Abriss?

Kriterien setzen oder laufen lassen?

Die Debatte um die Möglichkeiten, Abrisse zu verhindern, ist heiß, obwohl die Rahmenbedingungen eine deutliche Sprache sprechen: Denn wenn jede Zeit ihre drängenden Themen hat, schrillen die Alarmglocken: Denn im Hinblick auf den Klimaschutz sind Bestandssanierungen ressourcen- und energieschonender als Abriss- und Neubauprojekte.

Die aktuelle Debatte

In Deutschland gibt es kaum Regelungen, um den Bestand vor dem Abriss zu schützen. Oder anders geschrieben: Uns fehlt die rechtliche Grundlage, um klimaschutzbezogene Entscheidungen in Bestandsfällen treffen zu müssen. Was es hingegen gibt, ist eine aktuelle Negativliste, die Abrissbeispiele zeigt, für die eine derartige Voranalyse sinnvoll gewesen wäre. Ein sichtbarer, fataler Zustand, wie zukunftsorientierte Organisationen wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) oder Architects for Future (A4F) seit längerem klarmachen. Denn für die klimarelevante Energiebilanz von Gebäuden muss der gesamte Lebenszyklus betrachtet werden – also auch die graue Energie eines Gebäudes. Sanieren, umnutzen, mit den bestehenden Ressourcen weiterbauen ist unter den aktuellen Gesichtspunkten die Lösung, die unserem Klima am wenigsten schadet.

Das Rechtsgutachten

Mit einem nun vorgestellten Rechtsgutachten ist ein wichtiger Schritt Richtung Genehmigungspflicht für Abrisse gemacht worden. Der Rechtsanwalt und Hauptautor des Rechtsgutachtens, Remo Klinger, fasst es wie folgt zusammen: „… Der von uns vorgeschlagene Weg würde dazu führen, dass Eigentümerinnen und Eigentümer bei der Veränderung eines Gebäudes zunächst die ökologischen Effekte prüfen müssen, um dann die für Klima und Umwelt beste Entscheidung zu treffen. Die große Dringlichkeit, CO2-Emissionen zu senken, entkräftet die Bedenken eines zu starken Eingriffs in die Eigentumsrechte. Eine Genehmigungspflicht wäre ein umsetzbarer und effektiver Hebel mit großer Wirkung für das Erreichen der Jahr für Jahr verfehlten Klimaziele im Gebäudebereich. Die Bundesländer haben ihn in der Hand.“ Um das Bauen im Bestand zum Standard zu machen, müssten Genehmigungen vereinfacht und beschleunigt und die Bestandsförderung angehoben werden. Ob sich die Bauministerien der Länder dazu durchringen können und eine Abrissgenehmigungspflicht in den Landesbauordnungen verankern werden, bleibt abzuwarten.

 

Weiterführende Informationen zum Thema und zur Quelle des Zitates stehen unter:
www.duh.de

Sanieren oder Neubau 2

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